
Auf dieser Fläche sollen vier Technicas von vier sächsischen Universitäten und Hochschulen entstehen.
Foto: SPREE-PR/Petsch
ASG Spremberg
+++ ISP-News: Neues aus dem Industriepark Schwarze Pumpe +++
1. Group 14 Silane GmbH
Die seit 2010 bestehende Monosilangasproduktionsstätte auf der sächsischen Seite im Südosten des ISP wird derzeit auf deutlich mehr Produktionskapazität modifiziert und auf die Wieder-Inbetriebnahme vorbereitet. Das dann produzierte Monosilangas hilft bei der Herstellung eines neuartigen Batteriematerials: ein Komposit aus Carbon und Silizium. Dieses BAM (Battery Active Material) steht als Vorprodukt der Batterieindustrie zur Verfügung, um die nächste Generation von Akkumulatoren herzustellen. Diese ermöglichen völlig andere Leistungsspektren und Materialeigenschaften, als die gegenwärtig hergestellten Lithium-Ionen-Akkus. So zeichnen sie sich durch viel höhere Langlebigkeit und effizientere Reaktionszeiten aus. Damit sollen die in den nächsten Jahren fortgeführte, umfassende Elektrifizierung in einem neuen Stadium unterstützt und die globale Energiewende vorangetrieben werden.
2. Green Circular Economy
Die LZA (Luftzerlegeranlage) von ehemals Linde wurde mittlerweile mit Fördermitteln zurückgebaut und die Fläche für den Verkauf an das ZFM (Zentrale Flächenmanagement des Freistaates Sachsen) vorbereitet. Als das damalige SVZ (Sekundärrohstoffverwertungszentrum) 2010 in die Insolvenz überführt wurde, ist die LZA von Linde aus der Nutzung gefallen. Entstehen sollen hier vier Technicas (ein Schnittstellenbetrieb für Versuche zur industriellen Skalierung) von vier sächsischen Universitäten und Hochschulen. In diesem Gebäudeensemble werden dann nach Fertigstellung ca. 460 wissenschaftliche Mitarbeiter Kreislaufwirtschaftsprozesse untersuchen. Es sollen u. a. Lösungen von GFK – dem Material, aus dem Windkrafträder bestehen – gefunden werden. Ziel ist es, GFK so zu recyceln, dass gebrauchsfähige Sekundärrohstoffe entstehen. Derzeit kann dieses Material nur thermisch behandelt, also verbrannt und verwertet werden.
3. Green Pharming
Die TU Dresden wird im Quartier Nagel Ingenieurbau GmbH ein Pilotprojekt zur medizinischen Produktion von therapeutischen Antikörper-Proteinen initiieren. Das konventionelle Verfahren für die Gewinnung dieser für die Herstellung von Krebsmedikamenten so wichtigen Proteine ist bisher sehr wenig nachhaltig und besitzt einen sehr umfangreichen CO₂-Fußabdruck. Ein innovatives, an der TU Dresden entwickeltes, Verfahren gewinnt diese Proteine aus der Züchtung genmanipulierter Tabakpflanzen. Diese Pflanzen sollen im ISP in einer neu zu errichtenden Gewächshausanlage produziert werden. Das so genannte Green Pharming steht für eine ressourcenschonende und nachhaltige Produktion von Vorprodukten für die Pharmazeutische Industrie.