Unterwasser-Einsatz auf der Kläranlage Döbern
Tauchgang in die Finsternis
Sauerstoff, eine Funkverbindung und das Vertrauen in die Kollegen und die eigenen Fähigkeiten: Das sind die Voraussetzungen für die Arbeit der Industrietaucher.
Die Profis der Tauchbetrieb S. Richter GmbH aus Schleswig-Holstein waren nach Döbern gekommen, um im Belebungsbecken der Kläranlage auf Tauchstation zu gehen. Der Einsatz in 5 Metern Tiefe geschieht in völliger Dunkelheit, denn im Belebungsbecken beträgt die Sicht gleich Null. Diese Tauchgänge führen nicht in farbenprächtige Unterwasserwelten, sondern in zwar geruchsneutrales, aber braunes, ca. 16° Celsius kühles Abwasser.
Alle fünf bis sechs Jahre müssen die Industrietaucher auf den Kläranlagen in den Abgrund, um die Technik unter andrem im Belebungsbecken zu überprüfen und zu reinigen. Dafür sind sie speziell ausgebildet. Ihre Arbeitskleidung: Neoprenanzug und Taucherglocke, die mit Kabeln und Schläuchen für den Sauerstoff, die Pressluft-Reserve und die Telefonverbindung ausgestattet sind. Eine Weste mit Gewichten sorgt für die nötige Schwere, um an den Grund des fünf Meter tiefen Beckens zu gelangen.
Blindes Vertrauen
In der völligen Dunkelheit sind Industrietaucher auf ihre Erfahrung und die Kommandos ihres Partners am Beckenrand angewiesen. So wichtig wie die Verständigung zwischen Taucher und Team ist auch die mit dem Kranführer. Den Kran hat der SWAZ extra dazugebucht. Auf Handzeichen navigiert der Kranführer die Belüftungsstränge zentimetergenau in Position, damit der Taucher sie unter Wasser verschrauben kann. Der muss sich im Klärbecken blind auf seinen Orientierungssinn in der Finsternis und das Team an Land verlassen können.
Sechs Belüftungsstränge, sogenannte Lanzen, mussten unter Wasser abgeschraubt, aus dem Becken gehoben, an Land gereinigt und dann unter Wasser mit Schrauben, Schlüsseln und Bohrmaschine wieder installiert werden. An jedem Strang sind 40 Lüfterkerzen, Membrane für die Rohrbelüfter, befestigt – 240 pro Becken. Zwei Tage hat der Wechsel der Belüfter in Döbern gedauert, der reibungslos geklappt hat. Die nächste Überprüfung ist hier für 2030 geplant.

Foto: SWAZ

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Hintergrund:
Hier bauen wir für Sie
Kontinuierlich investiert der SWAZ in seine Anlagen und Leitungen. Das ist mitunter auch mit Verkehrseinschränkungen verbunden. Aktuell betrifft das folgende Baumaßnahmen:
■ Erneuerung der Trinkwasserleitung in Schwarze Pumpe, Bahnweg/Fritz-Schulz-Straße
■ Erneuerung der Trinkwasserleitung in Groß Schacksdorf, Waldsiedlung bis 31. Oktober 2025
■ Erneuerung der Trinkwasserleitung in Zerre, Spremberger Chaussee mit halbseitiger Sperrung