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Herausgeber: Stadt Spremberg/Grodk · GeWoBa · SWS · SKK · SWAZ · ASG · Krankenhaus Spremberg

Viele Bausteine für Gesundheitsstandort Spremberg/Grodk

MVZ, Kooperationen und neue Ausbildung

Für die Absicherung der medizinischen Versorgung von Patienten gibt es nicht die eine Standardlösung. Es ist ein Konstrukt aus Bausteinen und Kooperationen. Im Gespräch mit Tobias Grundmann, Geschäftsführer der Spremberger Krankenhausgesellschaft, wird deutlich, was alles getan wird, um die Patienten aus Spremberg/Grodk und Um-gebung bestmöglich zu versorgen.

Geschäftsführer Tobias Grundmann, Christiane Nowka, Medizinische Fachangestellte in der Praxis Dreschkowsky, Allgemeinmedizinerin Julia Dreschkowsky aus dem MVZ, und Stephanie Gerischka, Kaufmännische Leiterin des MVZ (v. l.) zu Besuch im Emsland. Hier informierten sie sich über ein neues Modell zur Weiterbildung von Pflegekräften.
Foto: Krankenhaus Spremberg

Warum mangelt es überall an Fachärzten?

Die Demographie trifft nicht nur Patienten, sondern auch Ärzte. In den nächsten Jahren gehen zahlreiche Mediziner in den Ruhestand. Ihre Nachfolge ist meist offen. Weil die Selbstständigkeit mit einem hohen organisatorischen, bürokratischen und finanziellen Aufwand verbunden ist, geht der Trend bei der jüngeren Ärzteschaft weg von der eigenen Niederlassung hin zur Anstellung in einem MVZ. Um Ärztinnen und Ärzte für Spremberg zu gewinnen, haben wir verschiedene Maßnahmen initiiert. Gerade erst wurde gemeinsam mit der KV und der Praxis Brinck aus Döbern ein Weiterbildungsnetzwerk für Allgemeinmedizin gegründet. Außerdem hat Julia Dreschkowsky, Fachärztin für Allgemeinmedizin im MVZ, die Weiterbildungsermächtigung, so dass die gesamte Weiterbildung Allgemeinmedizin in unserem Haus absolviert werden kann. Das ist hervorragend. Wir können die individuelle ganzheitliche Ausbildung gewährleisten und bieten danach die Möglichkeit an, in eine fertige Praxis unseres MVZ zu ziehen.

Das MVZ Bahnhofstraße?

Genau. Unsere MVZ Poliklinik ist erfreulicherweise komplett belegt. Wir brauchten also eine schnelle Lösung neue Praxen zu schaffen, ohne zeitaufwendig komplett neu bauen zu müssen. Gemeinsam mit der Stadt und der GeWoBa wurde das Gebäude in der Bahnhofstraße ins Auge gefasst – mitten im Zentrum und mit Platz für Arztpraxen auf drei Etagen. Innerhalb des nächsten Halbjahres werden die Orthopäden ihre neuen Räumlichkeiten beziehen. Desweiteren halten wir jeweils eine Etage für Zahnmedizin und eine für Allgemeinmedizin bereit.

Welche Ideen gibt es noch?

Mehr als eine Idee, sondern ganz konkret ist das neue Berufsbild: Arztassistenz oder Physician Assistant (PA). Nicht-ärztliches Personal übernimmt Assistenzaufgaben, also bestimmte ärztliche Tätigkeiten wie die Mitwirkung bei der Erstellung von Diagnostik und Therapieplänen. Die Weiterbildung für Pflegekräfte und andere Gesundheitsfachberufe erfolgt als sechssemestriges duales Bachelorstudium. Wir haben uns dieses Modell kürzlich in Papenburg im Emsland angesehen und wollen es in Spremberg anbieten.

Kann so die medizinische Versorgung abgesichert werden?

Es ist einer von vielen Bausteinen. Unsere Kernaufgabe als Krankenhaus ist die stationäre Versorgung von Patienten. Für die ambulante Versorgung ist initial die Kassenärztliche Vereinigung zuständig. Wir unterstützen bestmöglich und arbeiten aktiv mit, um die ambulante medizinische Versorgung zu gewährleisten. Die Stadt hilft ebenfalls, wie beim MVZ in der Bahnhofstraße. Es braucht viele kluge Lösungen, um die medizinische Versorgung trotz des Ärztemangels aufrechtzuerhalten.