
Schon bei der Planung eines Neubaus sollte der Starkregenfall theoretisch durchgespielt und sichere Ableitungen auf dem Grundstück berücksichtigt werden.
Grafik: SPREE-PR/Schulze (mit Live Home 3D)
Machen Sie aus Ihrem Grundstück einen Schwamm
Win-win-Situation für Sie – und die Natur!
Wenn die drei großen „G“ – Gebäude, Garten und Garage – entsprechend ausgerüstet sind, übernimmt Niederschlag vielfältige Aufgaben: von der Bewässerung über die Bodenaufwertung bis hin zum Kühlen bei großer Hitze.
Meisterschüler beim Prinzip „Schwammstadt“ ist Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen. Nach einem verheerenden Wolkenbruch 2011 setzte die Metropole eine stadtplanerische Zäsur. „Storm-water Roads“ (Sturmwasserstraßen) leiten künftig potenziell schadhafte Wassermengen gezielt ab. Neue Plätze werden als eine Art Rückhaltebecken angelegt, um dort Regen versickern und verdunsten zu lassen.
Der Mix macht’s
Das meiste Regenwasser verdunstet von „offenen“ Flächen und über die Blätter von Pflanzen. Nur der geringste Teil versickert und bleibt damit in der Natur. Schon bei der Planung eines Neubaus sollte der Starkregenfall theoretisch durchgespielt und sichere Ableitungen auf dem Grundstück berücksichtigt werden (siehe Grafik).
Nutzen für die Spremberger
Durch die Versickerung von abflussrelevanten Flächen bleibt das Wasser im Areal und wird nicht in die Spree abgeleitet. Ein Beispiel dafür ist das Regenrückhaltebecken im Wohngebiet Georgenberg IIA an der Carl-Blechen-Straße (Foto). Solche Lösungen schonen den Geldbeutel der Kunden und das kostbare Trinkwasser. Wer Regenwasser auffängt und speichert, kann es später zur Gartenbewässerung nutzen, anstatt seine Pflanzen mit Trinkwasser aus der Leitung zu gießen. Gleichzeitig vermindert sich mit der Ausbindung von Flächen die Gefahr einer Überlastung der Kanäle bei Extremwetterfällen – wie überflutete Straßen bei Starkregen.
Kanalnetze können nur bedingt für den Extremwetterfall ausgelegt werden, denn für die meiste Zeit wäre das Kanalnetz zu groß. Das würde einen erhöhten Investitions- und Betreibungsaufwand sowie unnötige Kosten bedeuten. Daher müssen bei den Auswirkungen von Extremwetterfällen verschiedene Maßnahmen greifen. Hier sind alle gefragt.

Katja Baseler, Technologin Abwasser, und Heiko Rosner, Arbeitsvorbereiter beim SWAZ, auf den Stufen des neu erweiterten Regenrückhaltebeckens Georgenberg IIA.
Foto: SPREE-PR/Petsch
In Teilen der Spremberger Innenstadt fließt das Regenwasser ungenutzt in die Mischwasserkanalisation, wo es unnötig zusätzlich transportiert und gepumpt wird. Anschließend landet es mit dem Schmutzwasser auf der Kläranlage, wo es gereinigt und in die Spree abgeleitet wird. Damit ist es für unsere Region verloren. Besser ist es, das Regenwasser hier zu halten und der Neubildung von Trinkwasser zur Verfügung zu stellen. Der SWAZ ist bestrebt, bei Baumaßnahmen wie in der Bergstraße das Mischsystem aufzutrennen, um zusätzliche und unnötige Reinigungskosten auf der Kläranlage zu verringern. Auch in der Weskower Allee hat der SWAZ mit dem Bau einer Füllkörperrigole am Weskower Platz einen wichtigen Beitrag zur Versickerung von Niederschlag geleistet. Dies wirkt sich auch positiv auf die Gebühren aus. Beim Aufbau einer Schwammstadt sind sowohl der Verband als auch jeder Spremberger wichtige Bausteine. Der SWAZ begrüßt weitere Projekte, die das unterstützen.